Thema: Gottes Licht in dieser Welt - Wir sind seine Kinder des Lichts

Jes 9, 1-6

Gottesdienstablauf und Liedblatt

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Der Friedefürst wird verheißen

1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.

2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir freut man sich, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.

3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.

4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.

5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;

6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

 

 

1.      Einleitung

Die Gallier hatten eigentlich nur vor einer Sache Angst. Der aufmerksame Asterix-Leser, wird nun wissen, was diese Angst ist.

Und? Wer weiß es? Wovor hatten die Gallier am meisten Angst?

Richtig, dass Ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Der Himmel fällt auf den Kopf – welche ein wirre Vorstellung. Oder?

Der Himmel, liebe Gäste, ist heute aus der Mode gekommen. Der Himmel ist, bleiben wir ehrlich, heute kaum einer Betrachtung wert. Und – der Himmel und seine Bedeutung sind gemeinhin ziemlich unterschätzt.

Findet ihr nicht auch, dass wir uns eigentlich viel zu wenig Gedanken über den Himmel machen? Oder wann hast du das letzte Mal zum Himmel aufgesehen; aufgesehen und den Himmel betrachtet oder gar gesehen. Ich meine den Himmel sehen; und nicht die lärmenden Flugzeuge, fliegenden Drohnen oder Wolken; den Himmel sehen! Wann hast du dir das letzte Mal den Himmel angesehen und gedankt, dass es den Himmel gibt? Danken, dass es den Himmel gibt? Wozu denn das, wirst du fragen. Auf so eine Idee, zu danken, dass es den Himmel gibt, ist ja im 21. Jahrhundert so was von schräg, dass man das ja wohl nicht macht. Oder?

Natürlich haben wir heute die Heilige Nacht, also den Tag VOR der Geburt Jesu. Jesus, das Christkind, wird irgendwann dann heute Nacht nach 0:00 Uhr geboren. Und natürlich haben wir auch heute die tollen Bilder im Kopf von Engelsscharen aus dem Himmel und sehen den Stern am Himmel über Bethlehem. Wir hören den Männergesangsverein aus Hirten – nicht nur gesäuselt auf dem Advents- und Weihnachtsmarkttrubel – inbrünstig singen und auch ich und du singen heute diese alten Weisen mit.

Denn - tief haben sich diese Bilder um Weihnachten seit unserer Kindheit in den Kopf, in den Magen und hoffentlich auch ins Herz gebrannt?

Und dennoch ist der Himmel dabei weniger als Himmel im Blick, sondern vielmehr als eine Art Bühnenbild, als Hintergrund für dieses einmalige Kind in seiner Krippe zwischen müffelnden Stallgeruch und Stalltieren, wie dies das Lukasevangelium mit einer gewaltigen Kraft verinnerlicht.

Der Himmel ist irgendwie aus der Mode gekommen. Denn der Blick kreist häufig um den Stall, das Jesuskind, das Christ-Kind. Der Himmel gerät im Advent aufgrund der Hektik des Kaufens, Vorbereitens, des Schmückens und des Lebkuckens so gänzlich aus dem Blick. Zu unrecht!

Eine Bitte: Ich bin heute mal nicht kleinlich. Sei du es an Weihnachten auch nicht. Ich unterscheide heute – wie die Gallier – mal nicht in einen physikalischen Himmel als Atmosphäre der Erde (engl. Sky) und religiösen Himmel als Wohnstatt Gottes und der Engel (engl. Heaven). Also nur mal den Kopf heben und den Himmel ansehen. Das ist es heute.

Wie bedeutsam der Himmel ist, macht das Umschlagsbild des heutigen Liedblattes deutlich. Nein, das ist keine Fotomontage. Der Fotograf hat den Moment eines Meteors sozusagen verschlafen. Die Kamera des Naturfotografen Yadav hat über die Nacht im Zeitraffer Langzeitaufnahmen automatisch aufgenommen; während er schlief! Nicht er hat den grünen Meteor am Himmel über der südindischen Stadt Mettupalayam gesehen, sondern seine Kamera. Am nächsten Tag entdeckte Yadav, was seine Kamera gesehen, aufgezeichnet hatte. Das Bild des grünen Meteors fasziniert. Und grün ist das Licht, weil der Kern des Meteors aus viel Nickel oder Magnesium besteht. Der Himmel beschützt davor, dass der Himmel und die Gesteinsbrocken aus dem All dir und mir auf den Kopf fallen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.      Bibeltext

Der Bibeltext für den heutigen Heiligen Abend berichtet vom Licht, das aus dem Himmel, zu dir uns mir in die Finsternis kommt. Text lesen.

Jes. 9, 1: "Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell."

Dieses Licht vom Himmel, von dem Jesaja spricht, erleuchtet die Welt, zertritt Not, Angst und Sorgen. Dieses große Licht - zerbricht die Stiefeln der Gewalt und beendet die Zeit der blutigen Auseinandersetzungen.

Und das Licht erscheint in einem Kind, einem hilflosen Kind, einem neuen Menschen, der uns als Hoffnung, als Gewissheit, als Rettung vorgestellt wird. Dieser NEUE Mensch für das neue Zeitalter ist kein mächtiger König, oder Reicher Mann oder weiser Philosoph, sondern ein Kind.

Das Kind, das uns das Licht als Zeichen seiner Güte, Hoffnung und für unsere Zukunft bringt, lässt sein Licht in der Finsternis leuchten. Das ist die Botschaft. Und so wollen auch wir das Licht in der Finsternis für dich und mich leuchten lassen. [Licht aus; Martina Schauwienold und die Konfis tragen das Licht zum Altar. Lichter anschalten]

Wir begrüßen das Licht, welches uns den Himmel und die Welt erleuchtet. So lehne dich einen Moment zurück und genieße dieses Licht.

 [Warten und die Menschen im Licht ankommen lassen. Hinsetzen für 1 Minute; warten bis die Gruppe wieder im Gebäude ist.]

3.      Jesus ist das Christ-Kind, der Heiland

Dieses Kind bringt uns das Licht vom Himmel. Das Licht, welches uns leuchten soll und uns die Bedeutsamkeit des Himmels zeigen will.

Mit diesem Lichtzeichen und den vielen Licht-Zeichen mehr, die uns dieses ohnmächtige, dieses hilflose, dieses angewiesene Kind auf die Erde und in unsere Herzen bringt, ist dieses Kind uns zum Christ-Kind geworden. Christ-Kind. Der Name ist Programm. Denn Christ-Kind ist kein Marketingerfindung des „Nürnberger“ Christkindl-Marktes, sondern ist die Botschaft: DAS KIND ist der CHRISTUS, der Messias, die verheißende Lichtantwort des Himmels an uns Mensch. Christus – das ist die ‚Funktionsbeschreibung’, eine Art ‚Berufsbezeichnung’ würde man heute sagen, ein Ehrentitel, der aber eine ganz besondere Aufgabe beinhaltet:

Das Christ-Kind, dieser neue Menschen, den Gott uns sendet ist der Heiland, wie es so schön im alten Deutsch heißt. Heiland. Der Mensch, das Kind, welches der Retter der Menschen sein wird und ist. Er heilt uns und das Land. Und diese Rettung vor allem, was uns so auf den Boden schauen und den Himmel vergessen lässt.

Wie der Himmel Schutz bietet im Leben vor vielen Dingen, die uns von außen bedrohen, schützt das Himmels-Kind, das Licht-Zeichen Gottes dich und mich in dieser Welt; und häufig schlafen wir dabei.

4.      Heute

Wir schlafen sogar so gut dabei, so dass wir schlicht vergessen haben, dass der Himmel uns auf den Kopf fallen kann. Und das tut er auch mit viel Licht und Getöse. Nur wir merken es nicht.

Dieses Christ-Kind, dieses Kind ist Heiland, ist unser Schutz, des Tags, des Nachts, im Leben und im Sterben -  weil Gott uns in Christus den Weg weisen will. Das gedenken wir heute, mit Licht, mit Freunde, mit Geduld. Und können so getrost die Gefahrensbrocken, Belastungssteinen, die Einschlägen im Leben auf uns prasseln lassen. Denn das meiste Verschlafen wir davon; weil es den Heiland, das Christ-Kind gibt. Amen

Herr, schenke uns die Erleuchtung und die Gewissheit deiner Gerechtigkeit und deines Friedens. So lasst uns noch die Klänge des Lichts hören.

[Andachtsjodler spielen]. Und der Friede des Himmels sei mit uns. Amen.