04.02.2018: Talent und Klarheit

Auszüge aus Kap. 10 – 12,10 (Neue Genfer Übersetzung)

Kap 10/ 1 Was nun mich selbst, Paulus, betrifft, möchte ich euch eindringlich um etwas bitten; ich will es mit der Güte und Freundlichkeit tun, die Christus uns erwiesen hat. ´Angeblich` verhalte ich mich unterwürfig, solange ich persönlich bei euch bin, doch aus der Ferne gebe ich mich stark und selbstbewusst. ……

10 Ich weiß ja, was über mich gesagt wird: »Seine Briefe sind gewichtig und eindrucksvoll, aber wenn er in eigener Person vor einem steht, ist er ein Schwächling, und über seine rhetorischen Fähigkeiten kann man nur den Kopf schütteln.«  ..

Kap 11/5 Dabei bin ich überzeugt, dass ich mich in keiner Beziehung vor diesen Superaposteln verstecken muss.

6 Mag sein, dass es mir an rhetorischen Fähigkeiten fehlt  – an Erkenntnis fehlt es mir ganz sicher nicht! Das haben wir im Umgang mit euch bei jeder Gelegenheit und in jeder Hinsicht bewiesen. ..

13 In Wirklichkeit sind diese Leute nämlich falsche Apostel, Betrüger, die sich verstellen und auftreten, als wären sie Apostel von Christus! …

16 Ich sage es noch einmal4: Niemand soll mich für einen Narren halten. Wenn ihr es aber doch tut, nun, dann müsst ihr auch hinnehmen, dass ich mich wie ein Narr aufführe und ein wenig Eigenlob betreibe, wie ihr das ja auch von anderen gewohnt seid.

18 Da so viele sich mit ihren Vorzügen und Leistungen rühmen, will auch ich jetzt in ´diese Art von` Rühmen einstimmen.

19 Ihr lasst euch ja den Unverstand der Narren gern gefallen, so verständig, wie ihr seid! …

22 Diese Leute sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams? Ich auch.

23 Sie sind Diener von Christus? Ich bin wahnwitzig genug zu behaupten: Ich noch viel mehr! Ich nahm weit mehr Mühen auf mich als sie, war weit öfter im Gefängnis, wurde ungleich häufiger ausgepeitscht, war wieder und wieder vom Tod bedroht. …

30 Wenn ich nun schon gezwungen bin, mich selbst zu rühmen, dann will ich die Dinge rühmen, an denen meine Schwachheit sichtbar wird. …

Kap 12/ 1 Ich bin – wie gesagt – gezwungen, mich selbst zu rühmen.1´Eigenlob`nützt zwar nichts; trotzdem will ich nun noch auf Visionen und Offenbarungen vonseiten des Herrn zu sprechen kommen. …

6 Wenn ich wollte, könnte ich mich sehr wohl ´auch mit anderen Dingen` rühmen, ohne mich deshalb zum Narren zu machen; denn was ich sagen würde, wäre die Wahrheit. Trotzdem verzichte ich darauf, weil ich nicht möchte, dass jemand eine höhere Meinung von mir hat als die, die er sich selbst bilden kann, wenn er sieht, wie ich lebe, und hört, was ich lehre. ..

9 Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.«5 Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt.

10 Ja, ich kann es von ganzem Herzen akzeptieren, dass ich wegen Christus mit Schwachheiten leben und Misshandlungen, Nöte, Verfolgungen und Bedrängnisse ertragen muss. Denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

Die Kompletten vier Kapitel des TRÄNENBRIEFES siehe nach der Predigt.

 

1.      Einleitung

Besondere Begabungen von Personen auf einem bestimmten Gebiet nennt man auch Talente. Im Gegensatz zu erlerntem Wissen ist ein Talent, welches ein Mensch besitzt, eben nichts was man erlernen kann, sondern eine in diesem konkreten Menschen angelegte Begabung.

Natürlich sind heute alle Kinder kleine Genies und kleine Mozarts. Glaubt man den Eltern ziehen die alle mindestens einen kleinen Albert aufzuziehen. Also Albert Schweitzer, Albert Einstein oder Albertus Magnus, dem Universalgenie aus Köln im 13. Jahrhundert.

Die Wirklichkeit kindlicher Genialität ist gleichwohl deutlich geringer.

Wenn schon die Fähigkeit, mit Messer und Gabel zu essen oder bis 20 zählen zu können, zu einer besonderen Begabung gezählt wird, vergessen die Eltern häufig eines: Sie selbst sind keine Genies. Vielleicht besitzen Eltern eine Begabung. Genies sollten aber mehr IQ haben als 100, um Wasser zu kochen zu bringen. Und selbst ein IQ von 150 reicht häufig nicht aus, um ein Ei zu kochen. So ist die Art des Selbstbetruges eine weit verbreitete, häufig lässliche Alltagssünde.

Wenn man oder Eltern meinen, dass der Beruf des Mauerers, Verputzers oder der Raumpflege eine banale Tätigkeit allein für den ehemaligen Ostblockbewohner sei, vorrangig in Polen angesiedelt, mag das aufgrund der handwerklichen Kompetenz häufig nicht von der Hand zu weisen sein. Letztlich ist aber der Drang, dass es den eigenen Kindern mal besser gehen soll, immer noch verbreitet. Früher sollte man Beamter, Verwaltungsmitarbeiter oder durch die Bildungsrevolution in den späten 1960er bzw. 1970er Jahren zumindest Schullehrerin werden.

Schlosser, Schreiner, Elektriker, Maurer oder Klempner – dass sind heute eher belächelte Berufszweige. Und bei den vielen Abiturienten, denen irgendwie allen ein REIFEZEUGNIS ausgestellt wird, wollen irgendwie gefühlt Betriebswirte mit Schwerpunkt Marketing oder Juristen werden.

Ob aber jemand ein Talent, also eine der Person innewohnende Begabung hat, ist – wie ich schon des Öfteren ausführte – heute scheinbar ehr nicht wichtig. Wichtig erscheint, sich des Selbstbetrugs der Genialität hinzugeben, selbst wenn man Grundfertigkeiten des Kochens, des Renovierens, des Bastelns oder auch nur des Erkennens von Arbeit verloren hat.

Fasziniert beobachte ich immer wieder, mit welcher Blindheit das helfende Zupacken oder die Sichtbarkeit, dass jemand Hilfe benötigt als Tugend des nicht Einmischens ausgeprägt ist. Es geht nicht darum, dass alle alles können müssten. Aber die Frage der besonderen Fähigkeit erweist sich eben nicht in der kommunikativen Fähigkeit, sondern im Beweisen des Handelns.

Letzte Woche hatte ich über das Posen, über die Selbstinszenierung gesprochen. Heute sind die Begabungen und vor allem der Umgang damit Thema des Predigttextes.

2.      Bibeltext

Der Predigttext steht im 2. Korintherbrief des Paulus.

Paulus und die Korinther sind ein eigenes Kapitel; vor allem die beiden Briefe, die in den biblischen Kanon aufgenommen wurden.

Bevor ich den Predigttext lese, lassen Sie mich die Einordnung vornehmen. Heute müssen wir mal etwas literarisch-historische Theologie betreiben, um den Bibeltext einordnen zu können.

Zunächst: Es ist nicht ganz klar, wie viele Briefe Paulus an die Korinther geschrieben hat; sicher aber mehr als die zwei Fassungen im Neuen Testament. Zudem gibt es Anlass, dass – zumindest der sogenannte - zweite Brief an die Korinther eigentlich aus zwei eigenständigen Brieffragmenten besteht.

Unser heutiger Predigttext steht dabei in einem Brieffragment, welches die Kapitel 10 bis 13 umfasst und als der Tränenbrief bezeichnet. Tränebrief, weil Paulus hier unter „Tränen“ mal Klartext mit den Korinther redet.

Die Kapitel 1-9 des II. Korintherbriefes dagegen werden als Versöhnungsbrief bezeichnet. Zeitlich dem Tränenbrief eigentlich nachfolgend.

Aber der Reihe nach: Paulus hat die Gemeinde in Korinth ca. im Jahr 50 nach Christus mit wenigen Judenchristen und einigen gegründet. Dieser Termin ist historisch ziemlich sicher belegt, da vom Ehepaar Priska und Aquila die Rede ist. Diese beiden wurden durch das Edikt des römischen Kaisers Claudius nach Korinth vertrieben. In Rom waren alle Judenchristen und Juden im Jahr 49 ausgewiesen worden, weil es dort Aufruhr um einen Chrestos unter den Juden und Judenchristen gab.

Nachdem Paulus Korinth - nach ca. 18 Monaten - verlassen hat, schreibt er den ersten Korintherbrief, der auf eine Fülle von Fragen der jungen Gemeinde antwortet. Zwischen diesem Brief und dem folgenden Tränenbrief kommen andere Apostel nach Korinth. Sie machen Paulus verächtlich. Er habe keine Begabung und kein Talent für einen Apostel. Ein richtiger Apostel sei er ja auch nicht, weil er den Herrn Jesus nicht kannte. Er sei ein Schmarotzer, ein mieser Redner, lasse sich NICHT bezahlen und vieles mehr. Diese Wanderapostel sind scheinbar selbst Jünger Jesu gewesen; keine der 12 Jünger, vielleicht welche von den weiteren 72 Jüngern, die Jesus nach dem Lukasevangelium aussandte (Lk 10, 1-24). Diese Apostel haben offenkundig Vollmachten, die Paulus nicht so vorweisen kann. Er sei nur ein Briefeschreiber, eine Art Theologieprofessor, der von der Gemeindearbeit und Kirche keine Ahnung habe; eine Lusche.

Die Reaktion des Paulus ist nun ein harter, direkter und an Klarheit nicht zu überbietender Brief unter Tränen geschrieben.

Ich lesen Auszüge drei Kapiteln von 2. Kor. 10 bis 12,10.

Paulus ist wütend über die Lügen- oder Oberapostel wie Paulus sie nennt. Diese Apostel machen sein Talent lächerlich. Sie greifen ihn an, indem Sie seine Schwächen hervorkehren und nicht seine Stärken.

Paulus wird deutlich, nicht unterwürfig wie manche Theologen meinen, wenn Sie diesen Bibeltext auslegen. Seine Schwachheit ist seine Stärke und eben keine Schwäche. Er wehrt sich mit seinen Mitteln. Er lässt sich nicht grundlos beleidigen als Person und erlässt sich nicht seine Talente für das Evangelium kleinreden. Paulus ist kein Schwächling, sondern ein Wut – Apostel, weil die angeblichen Jünger vom Evangelium gar nichts verstanden haben. Sein Talent, seine Begabung ist die Mission der Heiden, der Griechen und der Römer, die noch keinen jüdischen Glauben haben. Er verkündet, das Evangelium der Welt. Und Paulus ist, heute betrachtet, der größte Missionar des Christentums.

3.      Christus – das Talent Gottes liegt in der Schwachheit

Die Botschaft Paulus, das Evangelium, das er verkündet, ist eben kein gesetzlicher Anspruch auf Gnade, sondern eine Torheit. Es ist die Rede von Kreuz und Auferstehung, die die Gnade Gottes uns in der Selbsterniedrigung Gottes in Christus offenbar machen. Gott selbst in Christus gibt sich der Schwachheit hin, legt ab seine Macht und seine Talente, die nun von der Welt verspottet werden.

Dieses Talent Gottes gilt in der Welt als Torheit, es ist ein NICHTS. Denn Christus ist kein Begnadeter, talentierter Prophet, sondern die Gnade Gottes als Geschenk selbst. Er gibt sich hin. Für uns. Zu uns. Er entäußert seine Talente für die, die der Gnade nicht würdig sind.

Die Botschaft, die mit und durch Paulus in die Heidenwelt eindringt ist einfach: Gott hat dich erwählt, und nicht mehr nur ein Volk, eine Nation oder eine Rasse. Die Gnade des jüdischen Gottes ist die Gnade des lebendigen Gottes für alle Welt, für alle; für Juden, für Griechen und für dich.  

4.      Heute – Talent

Heute scheint es eher eine Aufgabe zu sein, seine Begabungen vorzutäuschen, ohne Talent zu besitzen; wie schon die Oberapostel des Paulus. Alle wollen besonders sein und nicht mehr normal. Alles drängt nach Berühmtheit und Begabung, obwohl im Angesicht des Evangeliums nicht die Stärke uns aufgegeben ist, sondern Klarheit, Gerechtigkeit und Wahrheit. Diese drei Klarheit, Gerechtigkeit, Wahrheit, werden aber in der Welt als Schwäche angesehen. Ehrlich seine Meinung zu sagen, für die Schwache, gegen Unrecht einzutreten. Wahrheit beim Namen zu nennen.

So ist die Frage heute: Wenn die Gnade Gottes – wie letzte Woche in der Predigt ausgeführt und im Internet nachlesbar – KONKURRENZLOS ist und diese Gnade uns zu konkurrenzlosen Menschen macht, dann ist die heutige Botschaft der Predigt die notwendige Ergänzung für unser Leben.

Unsere Begabungen, unsere Talente dürfen, können, sollen wir einsetzen für uns und vor allem andere. Wenn ich konkurrenzlos begnadet bin, dann kann ich auch meine Talente, Begabungen entwickeln, fördern, trainieren und einsetzen, um mir und anderen damit Freude, Hilfe zu sein.

Wer predigen kann, predige. Wer leiten und führen kann, der leite und führe. Wer helfen kann, der helfe. Wer Kranke betreuen, besuchen, trösten kann, der betreue, besuche, tröste.

Und so euch jemand versucht, niederzumachen in eurem Dienst, so könnt, dürft und sollt ihr ihm und der Welt die Stirn bieten; mit Klarheit, Wahrheit und Aufrichtigkeit.

Denn was der Welt eine Torheit ist, ist dem Glauben ein Segen.

Ich habe das jüngst gemacht, im Blickkontakt. Manche haben sich irritiert geäußert, dass man so doch als Pfarrer nicht antworten darf. Nein? Wirklich nicht? Sollen wir Christen uns von Dösbatteln oder wie Paulus sagt – Lügen- oder Oberaposteln, selbst ernannten Moralaposteln - wirklich einfach nur beschimpfen, mit Schmutz bewerfen, belügen lassen.

NEIN – Das macht uns der heutige Predigttext deutlich.

Evangelisch bedeutet, dem Evangelium dienen. Und das heißt nun einmal auch, sich klar, offen, direkt und mit Wahrheit gegen jede Form der Besserwisserwelt, der Moralapostel, auch der journalistischen, mit unseren Waffen entgegen treten. Sie heißen diese Waffen: Wahrheit, Aufrichtigkeit, Direktheit um des Evangeliums willen.

Aufgrund der konkurrenzlosen Gnade in Christo sind wir berufen, zu predigen, zu helfen und zur Umkehr aufzurufen. So wir Paulus auch; und auch in einer Deutlichkeit, die manche zu Tränen rührt. Aber anderen ein Vorbild ist, Begabungen zu entdecken und zu entfalten, ohne sich dem Geschwätz der Anderen beugen zu müssen.

Also – ran an die Oberapostel!

Amen

Herr, schenke uns das rechte Augenmaß für unsere Welt und die nötige Gewissheit der Welt mit unseren Talenten entgegen zu treten. Amen

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Neue Genfer Übersetzung: 2. Korintherbrief 10-13 (der sogenannte Tränenbrief des Paulus)

ROT sind die Verse, die als Bibelverse für die Predigt vorgelesen wurden.

Kap 10

Paulus verteidigt sich gegen Angriffe auf seine Person und seinen Auftrag

1 Was nun mich selbst, Paulus, betrifft, möchte ich euch eindringlich um etwas bitten; ich will es mit der Güte und Freundlichkeit tun, die Christus uns erwiesen hat. ´Angeblich` verhalte ich mich unterwürfig, solange ich persönlich bei euch bin, doch aus der Ferne gebe ich mich stark und selbstbewusst.

2 Daher bitte ich ´euch`: Zwingt mich nicht, tatsächlich Stärke zu beweisen, wenn ich zu euch komme. Denn ich bin fest entschlossen und traue es mir sehr wohl zu, energisch gegen gewisse Leute vorzugehen, die uns unterstellen, wir würden nach weltlichen Maßstäben handeln.

3 Wir leben zwar in dieser Welt, aber das heißt noch lange nicht, dass wir so kämpfen, wie die Welt kämpft.

4 Die Waffen, mit denen wir unseren Kampf führen, sind nicht die Waffen dieser Welt. Es sind Waffen von durchschlagender Kraft, die dazu dienen, im Einsatz für Gott ´feindliche` Festungen zu zerstören.1 Mit diesen Waffen bringen wir ´eigenmächtige` Gedankengebäude zum Einsturz

5 und reißen allen ´menschlichen` Hochmut nieder, der sich gegen die ´wahre` Gotteserkenntnis auflehnt. Das ganze ´selbstherrliche` Denken nehmen wir gefangen, damit es Christus gehorsam wird.

6 Und sobald sich zeigt, dass ihr ´als Gemeinde Gott` völlig gehorsam seid, werden wir allen ´dann noch verbleibenden` Ungehorsam bestrafen; dazu sind wir entschlossen und bereit.

7 Seht doch auf das, was offensichtlich ist! Wenn jemand überzeugt ist, zu Christus zu gehören, dann soll er sich auch klar machen, dass nicht nur er zu Christus gehört, sondern genauso auch wir.

8 Ja, ich könnte noch einen Schritt weiter gehen und auf die Vollmacht hinweisen, die der Herr uns verliehen hat – die Vollmacht, euch ´als Gemeinde` aufzubauen, und nicht etwa, euch zugrunde zu richten. Wenn ich mich damit rühmen würde, ´wären das keine leeren Worte; ich weiß, dass` ich am Ende nicht beschämt dastehen werde.

9 ´Das mit dem Aufbauen sage ich,` um dem Eindruck entgegenzuwirken, ich wolle euch mit meinen Briefen einschüchtern.

10 Ich weiß ja, was über mich gesagt wird: »Seine Briefe sind gewichtig und eindrucksvoll, aber wenn er in eigener Person vor einem steht, ist er ein Schwächling, und über seine rhetorischen Fähigkeiten kann man nur den Kopf schütteln.«

11 Wer so redet, muss sich über Folgendes im Klaren sein: Genauso, wie wir es aus der Ferne in unseren Briefen ankündigen, werden wir auch handeln, wenn wir bei euch sind.

Grenzen des Selbstruhms

12 Eines freilich trauen wir uns nicht zu: uns zu denen zu zählen oder uns mit denen auf eine Stufe zu stellen, die sich selbst empfehlen. Wozu sollte das auch gut sein? Diese Leute sind Menschen ohne Verstand, die nur sich selbst als Maßstab kennen und sich nur mit sich selbst vergleichen.

13 Wir hingegen werden uns nicht auf unangemessene Weise rühmen. Unser Maßstab ist der Wirkungskreis, den Gott uns zugemessen hat, und dieser Wirkungskreis schließt auch euch mit ein.

14 Wenn wir nicht bis zu euch gekommen wären, dann allerdings würden wir ´mit unserer Selbsteinschätzung` zu weit gehen. Tatsache jedoch ist, dass wir auch euch mit dem Evangelium von Christus erreicht haben.

15 Wir rühmen uns also nicht auf unangemessene Weise und nicht mit Leistungen, die andere erbracht haben. Andererseits haben wir die Hoffnung, dass euer Glaube immer stärker wird und wir dann unsere Arbeit – in den Grenzen des uns zugeteilten Wirkungskreises – mit eurer Hilfe noch sehr viel weiter ausdehnen können.

16 Ja, es ist unser Ziel, das Evangelium noch weit über euer Gebiet hinaus zu verkünden. Dabei werden wir jedoch auf keinen Fall in Gegenden eindringen, die Gott anderen zugewiesen hat, um uns dann mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zu rühmen. 

17 ´Letztlich gibt es nur einen Grund, sich zu rühmen:` »Wenn jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf den Herrn stolz sein.«2 

18 Denn wenn sich jemand selbst empfiehlt, heißt das noch lange nicht, dass er sich bewährt hat. Bewährt ist der, den der Herr empfiehlt.

 

 Kap 11

Paulus und die falschen Apostel

1 Ich wünschte, ihr würdet euch ein klein wenig Unverstand von meiner Seite gefallen lassen! Seid nachsichtig mit mir, ich bitte euch darum! 

2 Denn ich kämpfe mit leidenschaftlichem Eifer um euch, mit einem Eifer, den Gott selbst in mir geweckt hat. Wie ein Vater seine Tochter mit dem einen Mann verlobt, für den sie bestimmt ist, so habe ich euch mit Christus verlobt, und mir liegt alles daran, ihm eine reine, unberührte Braut zuzuführen. 

3 Ich fürchte jedoch, es könnte euch gehen wie Eva. Eva wurde auf hinterlistige Weise von der Schlange verführt1, und genauso könnten auch eure Gedanken unter einen verhängnisvollen Einfluss geraten, sodass die Aufrichtigkeit und Reinheit eurer Beziehung zu Christus verloren gehen.

4 Wenn nämlich jemand kommt und euch einen anderen Jesus verkündet als den, den wir verkündet haben, dann lasst ihr euch das nur allzu gern gefallen. Ihr findet nichts dabei, euch einem anderen Geist zu öffnen als dem, den ihr durch uns bekommen habt, oder ein anderes Evangelium anzunehmen als das, das ihr von uns angenommen habt. 

5 Dabei bin ich überzeugt, dass ich mich in keiner Beziehung vor diesen Superaposteln2 verstecken muss.

6 Mag sein, dass es mir an rhetorischen Fähigkeiten fehlt  – an Erkenntnis fehlt es mir ganz sicher nicht! Das haben wir im Umgang mit euch bei jeder Gelegenheit und in jeder Hinsicht bewiesen.

7 Oder habe ich etwa eine Sünde begangen, als ich mich erniedrigte, um euch zu erhöhen? Ich spreche davon, dass ich ´auf mein Recht als Apostel verzichtet3 und` euch das Evangelium Gottes verkündet habe, ohne etwas dafür zu verlangen.

8 ´Verglichen mit euch,` habe ich andere Gemeinden geradezu ausgeraubt, indem ich mich von ihnen unterstützen ließ, um euch ´unentgeltlich` dienen zu können.

9 Und als ich bei euch war und meine Mittel knapp wurden, bin ich keinem von euch zur Last gefallen; die Brüder, die aus Mazedonien kamen, brachten mir das, was mir fehlte. Ich habe mich also davor gehütet, eure Hilfe auch nur im Geringsten zu beanspruchen, und werde mich auch weiterhin davor hüten.

10 ´So gewiss` die Wahrheit von Christus mich erfüllt: Niemand in der ganzen Provinz Achaia wird mir diesen Ruhm nehmen können.

11 Warum ´nehme ich kein Geld von euch an`? Weil ich euch nicht liebe? Gott weiß, ´wie es mit meiner Liebe zu euch steht!`

12 Der Grund, warum ich so handle und auch in Zukunft so handeln werde, ist der: Es gibt Leute, die nur auf eine Gelegenheit warten, beweisen zu können, dass in Sachen Unterstützung zwischen ihrem Vorgehen, auf das sie so stolz sind, und unserem Vorgehen kein Unterschied besteht, und eine solche Gelegenheit möchte ich ihnen nicht geben.

13 In Wirklichkeit sind diese Leute nämlich falsche Apostel, Betrüger, die sich verstellen und auftreten, als wären sie Apostel von Christus!

14 Das ist allerdings kein Wunder, denn der Satan selbst tarnt sich als Engel des Lichts.

15 Warum sollte es dann etwas Außergewöhnliches sein, wenn auch seine Diener sich verstellen und so auftreten, als würden sie im Dienst der Gerechtigkeit stehen? Doch am Ende wird es ihnen so ergehen, wie sie es mit ihren Taten verdient haben.

Paulus in der Rolle des Narren: eine ungewöhnliche Selbstempfehlung

16 Ich sage es noch einmal4: Niemand soll mich für einen Narren halten. Wenn ihr es aber doch tut, nun, dann müsst ihr auch hinnehmen, dass ich mich wie ein Narr aufführe und ein wenig Eigenlob betreibe, wie ihr das ja auch von anderen gewohnt seid.

17 Was ich im Folgenden sage, entspricht also nicht der Art des Herrn, nein, ich rede wie einer, der keinen Verstand hat. Aber das gehört nun einmal zu diesem Unterfangen, mich selbst zu rühmen. 

18 Da so viele sich mit ihren Vorzügen und Leistungen rühmen, will auch ich jetzt in ´diese Art von` Rühmen einstimmen.

19 Ihr lasst euch ja den Unverstand der Narren gern gefallen, so verständig, wie ihr seid!

20 Und nicht nur das: Ihr lasst es euch gefallen, wenn man euch wie Sklaven behandelt, wenn man euch ausbeutet, wenn man ´euch Fallen stellt und` euch einfängt, wenn man sich euch gegenüber arrogant verhält, ja sogar, wenn man euch ins Gesicht schlägt.

21 Zu ´meiner` Schande muss ich gestehen: Wir sind zu schwach gewesen, ´um so mit euch umzugehen!`5 Nun, womit auch immer jemand ´sich rühmen mag`: Wenn er so vermessen ist, das zu tun, dann bin ich – ich rede, als wäre ich von Sinnen – jetzt einmal genauso vermessen.

22 Diese Leute sind Hebräer? Ich auch. Sie sind Israeliten? Ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams?6 Ich auch.

23 Sie sind Diener von Christus? Ich bin wahnwitzig genug zu behaupten: Ich noch viel mehr! Ich nahm weit mehr Mühen auf mich als sie, war weit öfter im Gefängnis, wurde ungleich häufiger ausgepeitscht, war wieder und wieder vom Tod bedroht.

24 Von den Juden habe ich fünfmal die »vierzig ´Hiebe` weniger einen« bekommen.7 

25 Dreimal wurde ich mit der Rute geschlagen8, einmal wurde ich gesteinigt9, dreimal habe ich einen Schiffbruch erlebt10, und einmal trieb ich einen ganzen Tag und eine ganze Nacht auf dem offenen Meer.

26 Ich habe viele ´beschwerliche` Reisen unternommen ´und war dabei ständig Gefahren ausgesetzt`: Gefahren durch ´reißende` Flüsse, Gefahren durch Wegelagerer, Gefahren durch Menschen aus meinem eigenen Volk, Gefahren durch Menschen aus anderen Völkern, Gefahren in den Städten, Gefahren in der Wüste, Gefahren auf hoher See, Gefahren durch Leute, die sich als meine Geschwister ausgaben.

27 Ich nahm Mühen und Anstrengungen auf mich, musste oft ohne Schlaf auskommen, litt Hunger und Durst, war häufig zum Fasten gezwungen, ertrug bittere Kälte und hatte nichts anzuziehen.

28 Und als wäre das alles nicht genug, ist da auch noch der Druck, der täglich auf mir lastet – die Sorge um alle Gemeinden.

29 Gibt es jemand, der schwach ist, ohne dass ich Rücksicht auf seine Schwachheit nehme? Gibt es jemand, der auf Abwege gerät, ohne dass ich brennenden Schmerz empfinde?

30 Wenn ich nun schon gezwungen bin, mich selbst zu rühmen, dann will ich die Dinge rühmen, an denen meine Schwachheit sichtbar wird.

31 Ich lüge nicht, wenn ich das sage; Gott weiß es. Er, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus, sei für immer und ewig gepriesen!

32 Als ich in Damaskus war, der »Stadt der Damaszener«11, ließ der Statthalter des Königs Aretas12 ´die Tore` der Stadt bewachen, weil er mich festnehmen wollte.

33 Doch ich wurde in einem Korb durch ein Fenster13 außen an der Stadtmauer hinuntergelassen und entkam seinem Zugriff.14

 

Kap 12

»Wenn ich schwach bin, bin ich stark«

1 Ich bin – wie gesagt – gezwungen, mich selbst zu rühmen.1 ´Eigenlob` nützt zwar nichts; trotzdem will ich nun noch auf Visionen und Offenbarungen vonseiten des Herrn zu sprechen kommen.

2 Ich kenne einen Menschen, der zu Christus gehört2 und der – es ist jetzt vierzehn Jahre her3 – bis in den dritten Himmel versetzt wurde. Ob er dabei in seinem Körper war, weiß ich nicht; ob er außerhalb seines Körpers war, weiß ich genauso wenig; Gott allein weiß es.

3-4 Auf jeden Fall weiß ich, dass der Betreffende ins Paradies4 versetzt wurde (ob in seinem Körper oder ohne seinen Körper, weiß ich – ´wie gesagt` – nicht; nur Gott weiß es) und dass er dort geheimnisvolle Worte hörte, Worte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht.

5 Im Hinblick auf diesen Menschen will ich mich rühmen; an mir selbst jedoch will ich nichts rühmen – nichts außer meinen Schwachheiten.

6 Wenn ich wollte, könnte ich mich sehr wohl ´auch mit anderen Dingen` rühmen, ohne mich deshalb zum Narren zu machen; denn was ich sagen würde, wäre die Wahrheit. Trotzdem verzichte ich darauf, weil ich nicht möchte, dass jemand eine höhere Meinung von mir hat als die, die er sich selbst bilden kann, wenn er sieht, wie ich lebe, und hört, was ich lehre.

7 ´Ich verzichte darauf,` weil diese Offenbarungen etwas ganz Außergewöhnliches darstellen. Gerade deshalb nämlich  – um zu verhindern, dass ich mir etwas darauf einbilde – ist mir ein Leiden auferlegt worden, bei dem mein Körper wie von einem Stachel durchbohrt wird: Einem Engel des Satans wurde erlaubt, mich mit Fäusten zu schlagen, damit ich vor Überheblichkeit bewahrt bleibe.

8 Dreimal habe ich deswegen zum Herrn gebetet ´und ihn angefleht, der Satansengel` möge von mir ablassen.

9 Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.«5 Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt.

10 Ja, ich kann es von ganzem Herzen akzeptieren, dass ich wegen Christus mit Schwachheiten leben und Misshandlungen, Nöte, Verfolgungen und Bedrängnisse ertragen muss. Denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

Paulus’ Glaubwürdigkeit als Apostel

11 Jetzt habe ich mich wie ein Narr aufgeführt, und ihr habt mich dazu gezwungen! Eigentlich hätte ich ja – statt mich selbst zu loben – von euch empfohlen werden sollen. Auch wenn ich nämlich ein Nichts bin – vor den Superaposteln6 muss ich mich in keiner Beziehung verstecken.

12 Denn ich habe mich bei euch sehr wohl als Apostel ausgewiesen: Mein Dienst war gekennzeichnet von unbeirrter Standhaftigkeit und war begleitet von außergewöhnlichen Geschehnissen, Wundern und machtvollen Taten.

13 Oder gibt es irgendetwas, worin ihr gegenüber den anderen Gemeinden zu kurz gekommen seid? Es könnte eigentlich nur der Umstand sein, dass ich persönlich euch nicht ´mit der Forderung nach Unterhalt` zur Last gefallen bin. Verzeiht mir dieses Unrecht!

14 Ich habe schon die nötigen Vorbereitungen getroffen, um ein drittes Mal7 zu euch zu kommen, und ´auch diesmal` werde ich euch nicht zur Last fallen. Denn es geht mir nicht um euren Besitz, es geht mir um euch selbst. Schließlich sollen nicht die Kinder für den Unterhalt ihrer Eltern aufkommen, sondern die Eltern für den Unterhalt ihrer Kinder.

15 Ich jedenfalls bin bereit, für euch und euer Wohlergehen mit größter Freude ´jedes erdenkliche` Opfer zu bringen, ja sogar mich selbst aufzuopfern. Aber kann es sein, dass ich, je mehr ich euch liebe, desto weniger von euch geliebt werde?

16 Wie dem auch sei  – ihr müsst zugeben, dass ich euch nicht zur Last gefallen bin. Aber ´vielleicht habe ich das ja nur deshalb nicht getan, weil` ich so durchtrieben bin, dass ich euch auf hinterhältige Weise einfangen wollte?!

17 ´Wirklich?` Habe ich euch etwa durch einen ´meiner Mitarbeiter` ausgebeutet, die ich zu euch schickte?

18 Ich hatte ja Titus gebeten, ´euch zu besuchen,` und schickte auch noch den anderen Bruder mit. Wollt ihr etwa behaupten, Titus habe euch ausgebeutet? Haben wir beide nicht immer im gleichen Geist gehandelt? Sind wir nicht immer denselben Weg gegangen?

Mahnung zur Umkehr, Hoffnung auf Erneuerung

19 Wahrscheinlich denkt ihr schon die ganze Zeit, wir würden euch nur schreiben, um uns vor euch zu rechtfertigen. Nun, was wir sagen, sagen wir in der Verantwortung vor Gott und in der Abhängigkeit von Christus. Und bei allem, ´was wir tun,` liebe Freunde, geht es uns nur darum, euch ´in eurem Glauben` voranzubringen.

20 Ich fürchte nämlich, dass ich euch, wenn ich komme, möglicherweise so antreffe, wie ich es mir nicht wünsche, und dass dann auch ihr mich so kennen lernt, wie ihr es euch nicht wünscht.8 Ich fürchte, dass mich bei euch womöglich Streit und Rechthaberei erwarten, Wutausbrüche, Rivalitäten, Verleumdungen, abfälliges Reden hinter dem Rücken der anderen, überhebliches Gehabe und Missstände ´aller Art`.

21 Ich fürchte, dass mein Gott mich – was meine Beziehung zu euch betrifft – bei meinem Kommen ein weiteres Mal demütigt und dass ich ´beschämt und` traurig sein werde, weil so viele bis heute nicht mit ihren alten Sünden gebrochen und sich nicht von ihrer schamlosen, unmoralischen und ausschweifenden Lebensführung abgekehrt haben.

 

Kap 13

Aufforderung zur Selbstprüfung

1 Das ist nun das dritte Mal, dass ich zu euch komme – ´entsprechend dem Grundsatz`: »Jede Sache soll aufgrund der Aussagen von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.«1 

2 Ich habe euch schon früher gewarnt – bei meinem zweiten Besuch – und warne euch jetzt noch einmal, diesmal aus der Ferne, und zwar gilt meine Warnung denen, die bis heute nicht mit ihren alten Sünden gebrochen haben, und auch allen anderen: Wenn ich dieses Mal komme, werde ich keine Nachsicht üben.

3 Ihr selbst fordert ja einen Beweis dafür, dass Christus, ´in dessen Namen ich auftrete,` auch wirklich durch mich spricht. ´Nun, ihr werdet sehen:` Christus verhält sich euch gegenüber nicht so, als wäre er schwach, sondern erweist unter euch seine Kraft. 

4 Er war schwach, als er gekreuzigt wurde, doch jetzt lebt er durch Gottes Kraft. Genauso ist es bei uns: Wir teilen seine Schwachheit, weil wir mit ihm verbunden sind. Aber gerade deshalb – wegen unserer Zusammengehörigkeit mit ihm – haben wir durch Gottes Kraft auch Anteil an seinem Leben, und das wird sich an unserem Verhalten euch gegenüber zeigen. 

5 Stellt euch selbst auf die Probe, um zu sehen, ob ihr im Glauben ´gefestigt` seid; prüft, ob ihr bewährt seid! Eigentlich müsst ihr doch erkennen, dass Jesus Christus in eurer Mitte ist, oder nicht? Andernfalls hättet ihr ja die Probe nicht bestanden! 

6 Wenn ihr sie aber besteht, dann – so hoffe ich – werdet ihr auch erkennen, dass wir ´ebenfalls` nicht unbewährt sind.

7 Im Übrigen beten wir zu Gott, dass ihr euch nichts zuschulden kommen lasst und wir nicht – wie angekündigt – streng durchgreifen müssen. Wir hätten dann zwar nicht bewiesen, dass wir glaubwürdig sind, aber darum geht es uns auch gar nicht. Worum es uns geht, ist, dass ihr tut, was gut und richtig ist – selbst wenn es dann so aussieht, als wären wir den Nachweis unserer Glaubwürdigkeit schuldig geblieben. 

8 Schließlich könnten wir niemals etwas gegen die Wahrheit tun; wir können immer nur für die Wahrheit eintreten.

9 Deshalb ist es uns eine Freude, schwach zu sein, wenn nur ihr stark seid. Und genau das ist es auch, worum wir beten: dass ihr euch zurechthelfen lasst.

10 Das ist übrigens auch der Grund, weshalb ich euch das alles schreibe, solange ich noch in der Ferne bin. Ich möchte, wenn ich komme, nicht streng durchgreifen müssen. Die nötige Vollmacht dazu hätte ich ja. Aber der Herr hat sie mir zum Aufbauen und nicht zum Niederreißen gegeben.

Abschließende Mahnungen. Grüße und Segenswünsche

11 Damit komme ich zum Schluss, liebe Geschwister. Freut euch! Lasst euch zurechthelfen, nehmt euch meine mahnenden Worte zu Herzen, richtet euch ganz auf das gemeinsame Ziel aus und lebt in Frieden ´miteinander`. Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.

12 Grüßt einander mit einem Kuss als Ausdruck dafür, dass ihr alle zu Gottes heiligem Volk gehört. Alle Gläubigen hier lassen euch grüßen.

13 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der euch Gemeinschaft untereinander schenkt, sei mit euch allen!