Thema: Glauben und Bekennen (25.06.1530 - Überreichung der Augsburger Bekenntnisschrift auf dem Reichstag zu Augsburg an Kaiser Karl V.)

Epistel: 1. Timotheus 6, 11-16

11 Aber du, Mensch Gottes, fliehe das! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Frömmigkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut!
12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen.
13 Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christus Jesus, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat das gute Bekenntnis,
14 dass du das Gebot unbefleckt und untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus,
15 welche uns zeigen wird zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige und Herr aller Herren,
16 der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

 

1.       Einleitung

Was ist der Unterschied zwischen Glauben und Bekennen? Bekennen und Glauben?

Was ist zu unterscheiden, wenn wir sagen, "Ich glauben an etwas", und wenn wir sagen, "ich bekenne mich zu etwas" ?

Diese beiden Aspekte sollen heute die Klammer für die Predigt bilden. Heute am 25. Juni wurde im Jahr 1530 bei dem Reichstag in Augsburg von den Protestanten Ihr Bekenntnis als Dokument an den Kaiser Karl V. übergeben.

Im Bild, einem Kupferstich von Johann Dürr aus Dresden zum 100 Jährigen im Jahr 1630 - sehen Sie den Kaiser Karl V. umgeben von den neun Erstunterzeichner des Augsburger Bekenntnisses. Die Wappen an den Füßen machen deutlich, um wen es sich handelt.

Die gemeinhin Bekannten sind: Johan, Kurfürst von Sachsen oder Philipp von Hessen. Als die einzigen Städte gehören Nürnberg und Reutlingen dazu. Außen um das Mittelbild befinden sich Szenen, die die Glaubens- und  Bekenntnisinhalte darstellen. Mit scharfem Auge ist rechts leicht nach unten das Abendmahl in beiderlei Gestalt, also die Ausgabe von Brot und Wein an die Gottesdienstbesucher erahnbar.

Dieses Bekenntnis, dieses Augsburger Bekenntnis trägt für uns evangelischen bis heute den Namen des Ortes, wo der Glauben bekannt wurde. Das ist eine alte Tradition, die beispielsweise auch für die Bekenntnis der Orte Nizäa oder Konstantinopel stehen. Selbst die Römische Antwort im Konzil von Trient von 1540-1561hat mit seinem Ortsnamen die 17 dogmatischen Bekenntnissen auf die Lutherische Lehre geantwortet hat.

Und deshalb werden wir als Evangelische uns heute auch in einer besonderen Weise diese beiden Aspekte "Glauben" und Bekennen" nähern. Was ist "Glauben"? Ich rede hier von dem Glauben an etwas und nicht von dem anderen Deutungshorizont von VERMUTEN.

Glauben - das ist eine innere Gewissheit. Sie ist aber weder rational noch irrational bewiesen, belegbar oder kann als solche vermittelt werden kann. Glauben ist eine tief verwurzelte Lebensprägung, deren Sinn und Verstand sich nur dem erschließen kann, der ebenso innerlich von dem "Glaubensinhalt" angerührt ist. Schalten wir also den rationalen Kopf aus, dann beschreibt Glauben die innere Zuneigung und Verbundenheit, die sich in vielfältigen Weise für das eigene Leben und das Leben anderer ausprägen kann.

Glauben ist einfach da. So wie wir einfach auf dem Stuhl sitzen können, ohne umzufallen. Das hat unser Körper gelernt, wie auch den Gleichgewichtssinn oder das Rechnen. Oder wie der Gleichgewichtssinn, von dem ich ja im meinen nun bald ersten Jahr in Raunheim des Öfteren sprach. Wir alle wissen um den Gleichgewichtssinn.

Er ist da wenn wir ihn erlernt haben. Und wir merken diese Grundprägung erst, wenn etwas damit nicht in Ordnung ist.

Glauben ist - dem der Glauben verinnerlicht hat - eine Grundbestimmung des eigenen Lebens, die so verständlich ist wie der Gleichgewichtssinn.

Deshalb spielt das Einüben von Glaubensaspekten und Inhalten auch eine so große Rolle. Glauben an etwas kann nur wachsen, wenn die Saat zu wachsen, auch gelegt wird. OHNE Saat, also ohne Beten (Üben), Geschichten aus der Bibel hören und ohne Predigten kann es kein Glauben geben - so das Augsburger Bekenntnis im Artikel V (Vom Predigtamt) . Frei agierender Glaube ist für die Lutheraner undenkbar. Das wäre Anarchie.

Wesentlich tritt ABER zu dem inneren Glaubensaspekt auch das äußere Bekennen hinzu. Bekennen ist also etwas ganz anderes als die dauerhafte Glaubensfülle, die den Menschen - häufig unbewusst - ausfüllt.

Glauben nötigt zum Beten. Glauben hilft, um von Jesus erzählen. Glauben drängt dazu, den Nächsten und nicht nur mich selbst wahrzunehmen.

Demgegenüber ist das Bekennen aber ein gänzlich anderer Akt als der innerlich gefestigte Glauben. Das  Bekenntnis ist aber etwas völlig anderes und auch anders aufgebaut; auch wenn es vom Glauben nicht getrennt werden kann.. DENN Bekennen ist ein aktiver Akt zu einer gewissen Zeit und in einem entscheidenden Moment; ein rationale Akt des Glaubens sozusagen. Ein Beispiel zum Verstehen, was Bekennen meint:

Stellen Sie sich vor, Sie sind verheiratet oder mit jemandem zusammen. Sie fühlen sich innerlich verbunden.

Aber bei einem Gespräch mit anderen wird auf die Bekenntnisfrage, "Seid ihr zusammen?", nicht ebenso deutlich geantwortet wie mit einem festen "JA, wir sind zusammen" oder "das ist meine Frau" oder "das ist mein Mann."

Wie hört sich diese Antwort auf die Frage, seid Ihr zusammen: Nun zusammen  würde ich das nicht nennen. "Wir proben noch."

Oder wie hört sich die Antwort an: "Was heißt zusammen?"

Wenn im richtigen Moment das Bekennen dessen, was wir im innersten Glauben, nicht erfolgt, müssen alle anderen eigentlich davon ausgehen, dass der Glauben, das Vertrauen, die Eindeutigkeit eben nicht gegeben ist. So ist Bekennen ist immer ein konkreter, zeitlich eng umgrenzter Zeitpunkt, indem es gilt den Ball ins Tor zu schießen. Und dieser Zeitpunkt, indem es gilt, sich zu etwas zu stellen, kann schnell vergehen und ist dann auch vergangen. Stellen Sie sich vor, Ihr Partner oder Partnerin hat au die Frage, seid ihr zusammen, geantwortet: Was heißt schon zusammen?" Glauben Sie wirklich, dass auf dem Nachhauseweg nicht die Hütte brennt. Der Moment, der richtige Zeitpunkt oder wie es im Griechischen heißt. der Kairos, der Entscheidungsmoment ist es, der die wesentlich Bekenntnissituation darstellt. Im Bekennen tritt im richtigen Moment und mit der Richtigen Antwort der Glaube sichtbar und spürbar nach außen.

Beim Nachhauseweg kann er oder sie noch so viel von Vertrauen, Nähe oder Liebe reden; der Moment ist verstrichen und die Antwort war kein Bekennen für das, was im innersten geglaubt, gehofft, gedacht, erwartet wird. Oder - wie ist das mit dem Glauben?

2.       Bibeltext (1. Tim 6, 11-16)

Von diesem Entscheidungsmoment berichtet auch Paulus an Timotheus. Bezeuge das gute Bekenntnis.

"12 Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekannt hast das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen."

Eintreten für den Glauben mit innerster Überzeugung in einem "Moment"; Augenblick oder einer Handlung, indem Glauben nach außen drängt und  Glauben und Bekennen zusammenfallen. Gutes Bekenntnis, dieses Bekennen wird im griechischen Original mit ὁμολογία oder ὁμολογέω übersetzt. Das Wort setzt sich zusammen Homogen - gleich oder gleichlautend und logeo - Sprechen. Gleichlautend  sprechen. Gleichlautend und glaubhaft sprechen und den Glauben bekennen - das ist die Botschaft, wenn es um Glauben und Bekennen geht. Wie kann man aber glaubhaft bezeugen?

3.       Christi Bekennen zu uns

Die Antwort darauf ist denkbar einfach. Kurz knapp bündig.

Ist das deine Frau - JA. Das ist dein Sportverein? JA

Du glaubst wirklich an Gott und so? JA.

Ist es nicht nervig, jeden Sonntag in den Gottesdienst zu gehen? Nein.

 - Nun,  es sei den Pfarrer Becker predigt zu lange. -

Der richtige Moment ist immer dann, wenn wir die Antwort klar und präzise geben. Glaubwürdig sein, also Würdig des Glaubens sein - das ist es und zwar im richtigen und entscheidenden Moment.

Stunden später am Stammtisch davon zu reden, man hätte es doch SO und nicht anders gemeint, dass ist wie - man verschießt den Elfmeter und sagt später, JETZT aber würde ich treffen.

Vorbei ist Vorbei; am Tor oder im Leben. Der richtige Moment ist vergangen und passe. Sicher - es kommen mehrere Momente, in denen wir gefordert sind. Und da wir, du und ich nicht unfehlbar sind, sondern höchst anfällig für Versagen, so mag es eine weitere Chance in der Zukunft geben. Gott hat sich in Christus zu uns bekannt. Sich zu uns bekannt am Kreuz und dies durch die Auferweckung des Gekreuzigten eindrücklich bezeugt. Diese unverbrüchliches Bekennen Gottes zu uns, befreit.

Weil Gott sich im richtigen Moment, im Moment am Kreuz zu uns bekannt hat, deshalb kann und darf Bekennen und Glauben auch ohne Folgen auseinanderfallen. Besser wäre den richtigen Moment zu sehen und zu nutzen.

Manche Christen einen Glauben und Bekennen müsste permanent ineinander fallen. Man müsste immer mit "Halleluja" und "Jesus liebt dich" durch die Welt wandern. Das macht aber Glauben und Bekennen gänzlich zu einem Akt der Selbstzerstörung. Wenn man meint das innerste permanent nach Außen stülpen zu müssen. Die, die so handeln, die leben nicht mehr Leben, sondern hängen einer Dauerillusion an. Sie sind der Ansicht, das ganze Leben sei Quiz; ein Dauersendequiz, bei dem es darum ginge: Glaube sei nur dann richtig, sachgerecht und angemessen, wenn permanent ein Schreien nach "Gott will es", "Gott sei groß" oder Jesus Christ die alleinige Form wie Glauben sich von innen seinen Weg nach außen bahnen darf. Dieser Unsinn führt zu Kreuzzügen, zu Selbstmordanschlägen und zu einer Glaubensinflation, der wir als Evangelische entgegen treten. Und - das ist meine feste Überzeugung alle Religionsgemeinschaften, wenn es Menschen aus ihren Reihen gibt, die meinen, NUR ihre Sicht des Glaubens, sei die von allen exakt so zu vollziehende Praxis.

So kann es gut sein, dass für unsere Mitbürger in Köln ein Kairos verpasst wurde, sich gegen Radikalisierung und Selbstzerstörung im Islam zu stellen; ebenso wie wir es vielleicht verpasst haben in unserer Kirche eindeutig gegen dem Mammon Geld als Wesentlichbestimmenden Inhalt  zu etablieren.

Wir können und dürfen unsere Mitbürger auffordern zu Bekennen, dass diese Art des Hasses eben keine duldsame oder verstehbare Gottesliebe, sondern einzig und allein ein Menschenhass ist. Das ist dran und ich erwarte das auch. Wenn wir als Evangelische diese Glaubensweite und Glaubensweisheit verlieren, dann sind wir auf dem falschen Weg. Und es ist unsere Aufgabe, darauf hinzuweisen und wenn es nicht gehört wird, zu bekennen.  Beides muss zusammenfallen; und zwar nicht dauerhaft, sondern als Ergänzung des richtigen Kairos (Zeitpunkts) wie die Bibel sagt. Es ist die Gewissheit: Glauben und Bekennen DÜRFEN ineinander fallen.

Wir sind nicht gezwungen, den Kairos, den richtigen Moment immer zielgenau zu treffen. Denn wir endlich und mit Fehlern durchsetzt.

4.       Heute

Lassen Sie mich heute, an dem Tag, an dem wir dem Kairos, dem Zusammenfallen des Bekennens des inneren Glaubens unserer Ur-Väter und Mütter im Augsburger Bekenntnis am 25.6.1530, selbst vom Glauben und Bekennen in Raunheim sprechen. Es ist heute nun fast genau ein Jahr her, dass ich den ersten Gottesdienst hier auf dieser Wiese in Raunheim erlebet habe.

Ich saß hier unten und war neugierig und irritiert zugleich. Neugierig auf die Gemeinde, die mich über die Pröpstin Scherle gerufen hatte, meinen Dienst, meinen konkreten Dienst für eine Zeit in dieser Paulusgemeinde zu tun. Irritiert über die Wandlungsfähigkeit, weil mir plötzlich ein Herr Seip - den ich als Vorsitzenden des Kirchenvorstands kennengelernt hatte - entgegen trat, den ich so ganz anders in Erinnerung hatte. Seip - das war die Lanze Gottes und nun trat mir ein Seip entgegen, der - ebenso wie ich - eher als Panzerreiter Gottes durchgehen konnte. Es hat eine Weile gedauert bis ich die Seip-Zwillinge wahrgenommen habe und dann auch hinsichtlich des Vornamens auseinander halten konnte. Die Vielfältigkeit des Raunheimer Gemeindelebens hat mich seither begleitet.

Und wir haben eine Fülle von guten Dingen und Beispiel - wie den Posaunenchor. ICh weil wir zu wenig dies würdigen, bitte ich nun um einen tobenden und donnernden Applaus!

In dem nun vergangenen Jahr ist viel passiert und ich muss um Entschuldigung bitten für die vielleicht vielen seltsamen und unglaublichen Momente, in denen ich - meinem Auftrag gemäß - teils deutliche, teils harte Worte der Wahrheit bekennen musste. Und ich bekenne, dass es mir zu Beginn schon häufig schwer ums Herz wurde, ob der Hartherzigkeiten und Unbotmäßigkeiten den Mitchristen gegenüber. Ich habe dies ja auch in meinem ersten Gottesdienst - ich denke für die, die dabei waren - hinreichend zum Ausdruck bringen können. Das griechische Wort "Skyballa" hat ja für erhebliche Verwirrung und Irritationen gesorgt wie ich derartige Worte - PAULUS Worte - in der Kirche sagen könne. Ich kann, darf und muss es! Aus dem Augsburger Bekenntnis heraus werden bis heute alle Pfarrerinnen und Pfarrer in einem öffentlichen Berufung und mit Urkunde in die Verantwortung gerufen für die Einheit unter Christus zu werben; notfalls auch mal heftiger. Dies - ich weiß darum und verstehe das auch - hat nicht bei allen Gemeindegliedern für uneingeschränktes Verständnis oder Zustimmung gesorgt; teils bis heute. Und natürlich weiß ich AUCH um die immer noch tief gehenden Verletzungen, wenn ich liebgewonnene aber vielleicht aufgrund von Erfolglosigkeit höchst kräftezehrende ehrenamtliche Arbeit eben als solche bezeichnet habe. Nichts ist im weltlichen Leben so schlimm, wenn man aufgeweckt wird aus eine Illusion des Gestrigen und dem andauernden Ruf, es müsste so wieder werden, was längst vergangen ist.

Das ich selbst auch der Unvollkommenheit, der Endlichkeit meines Lebens, meiner Kraft oder meiner Handlungen unterworfen bin und ebenso der Gnade dieses großen Gottes in Schöpfung, Christus und Geist bedarf, DARF, kann, habe und werde ich selbst mich NIE der geschwisterlichen Kritik verschließen. Viele wissen das. ABER und so irritierend es auch z.B. bei den Vorträgen oder den Predigten, bei der Jahreshauptversammlung des CVJM, dem Umgang mit Mitarbeitenden auch gewesen sein mag: Ich werde glauben und bekennen, was meine Aufgabe, mein Auftrag, meine Verantwortung ist; auch in unangenehme Verpflichtungen hinein.

Wenn der Kairos nicht mehr da ist, dann sollte - so die heutige Botschaft - auch nicht künstlich aufrecht erhalten werden. DENN - Glauben und Bekennen ist kein Selbsterfüllungstrip der eigenen Vorstellungen, Wünsche oder Befindlichkeiten. Unser Gott ist kein Wunschautomat oder Segensroboter, der eine billige Gnade gewährt. Und wir wissen, was mit solchen Automaten geschieht. Sie werden letztlich gerüttelt und geschüttelt, damit das, was rauszukommen hat auch kostenlos herauskommt.

Wir und ich bekenne dies immer wieder, dass die Handlung Gottes in dem Hinrichtungstod Jesu am Kreuz und die Auferstehung Jesu als dem Christus ein höchst teuere Tat für uns Menschen; für mich für dich und für dich ist. Gott bekennt sich zu UNS. Und wer glaubt, dass dieser Gott ein Automat ist, wo ich oben auf einen Knopf drücke oder einen Silberling rein werfen kann, und mir die Gnade oder der Segen billig, weil erkauft, in meine Hände herausfallen kann, DER oder DIE - meine Freunde - täuscht sich gewaltig.

Wer den Kairos schon gar nicht mehr ins Auge fasst, weder als Chance noch als Notwendigkeit erkennt, der kann nicht bekennen was unserer innerster Glaubensdrang fordert.

Und so ist es unsere Aufgaben als Evangelische sich auf das zu besinnen, was Glauben und Bekennen ineinander führt: Der richtige Moment. Dieser Moment gestaltet Zukunft; wie das Augsburger Bekenntnis, welches den Grundstein für die unzählig vielen Evangelischen ist, die sich heute dazu noch bekennen. Dieser eine kurze Moment im Jahr 1530.

Unser Bekennen heute muss ein Bekennen für die Zukunft in Raunheim sein, EINE ZUKUNFT, die EVANGELISCH ist - und zu sein hat.

Zu Bekennen - wie ich dies hier tue - dass mein Herr und Heiland mich tragen muss und ich DENNOCH die Zukunft zu gestalten haben, ist die evangelische Aufgabe; WEIL es unsere Aufgabe ist die Zukunft evangelisch zu gestalten; hier in Raunheim. Dazu gehört unverbrüchlich sich zu bekennen für die Kinder in den evangelischen Kitas, die Jugend  und die jungen Erwachsenen in dem Pfarrhaus in der Niddastraße ebenso unverbrüchlich bis in die Verteidigung hinein, INDEM wir ihnen Räume der Entfaltung ermöglichen und - ich möchte das unverbrüchlich klarstellen - Schutz vor unbotmäßigen Strategien und Planspielen gewähren.

Das Evangelische ist keine innere Angelegenheit, sondern immer ein durch den Glauben an unseren Herrn in die Welt hinein getragenes Bekennen - von Ihnen und von mir; zum richtigen Zeitpunkt.

Es gehört dazu, es gehört zum evangelischen Glauben und zum evangelischen Bekennen, dass wir Kritik und revisionsfähig bleiben und - weil wir keine Angst in dieser Welt vor dem Tod mehr haben müssen und wir gerufen sind  wie Luther und die Bekenner am 25.6.1530 schon - vor Papst und Kaiser haben und fest, unverbrüchlich und im richtigen Moment einzutreten für unsere, die evangelische Sache. Dass Papst und Kaiser heute weit vom Evangelischen entfernt sind, ist ein VERDIENST des Glaubens und Bekennens von damals. Heute ist es die Aufgabe den Anfeindungen innerhalb der eigenen Kirche und der unmittelbaren Gesellschaft mutig und freudig entgegen zu sehen.

Denn weil wir uns heute erinnern, sind wir AUFMERKSAM unseren Glauben zu stärken und das Bekennen nicht täglich plappernd, sondern im richtigen Moment BEKENNEND, standfest, inhaltssicher und für die evangelische Zukunft auszusagen. AMEN

Herr gib Kraft, Mut und Zuversicht, dass es uns gelingen kann, zu Bekennen was wir glauben.

Amen.