Thema: Aktiv und Passiv

Predigttext: Jesaja 12

1.         Einleitung

Couchpotatos! .... Couchpotatos!

Was das ist? Darunter werden in den USA jene Menschen bezeichnet, die ewig vor dem Fernseher sitzen und sicht mit Chips und Popcorn langsam aber sicher dem Sessel oder dem Aussehen des Fernsehers anpassen. Passivität ist angesagt. Irgendwie ein neuer Modetrend. Lass mal die anderen Machen. ich bin nicht dazu da. Es wird schon einen geben. Teamarbeit ist zwar angesagt, aber wie ist es in aller Regel: TEAM – Toll Ein Anderer Macht’s. Passiv sein, vor dem Fernseher sitzen, sich zudröhnen mit gekaufter Musik und Romanen. Passiv, möglichst in der Ecke stehen, während die anderen aktiv sein dürfen. Passiv ist doch echt gut. Falls was schief geht, dann habe ich auch noch den guten Rat. Sport ist heute die Bewegung des Daumens auf der TV Fernbedienung oder dem Handy. Modern würden wir sagen ist das, weil es bequem ist. Uns stehen so viele Informationen wie noch nie zur Verfügung. Und doch ist eine Lähmung eingetreten in das eigene Erlernen, Weiterbilden. Was soll ich arbeiten, wenn ich mal erben kann. Wozu Verantwortung, wenn andere sich nach vorne drängen. Wozu sich politisch, in der Kirchen oder in den Vereinen betätigen – das haben wir doch nicht mehr nötig. Kinderfest – das lassen wir organisieren bei MC Donalds oder schon durch spezielle Dienstleister. Ja selbst das Pflegen und Sterben begleiten wir nicht mehr aktiv, sondern dafür gibt es ja jemanden. Musik machen , Singen, beteiligen – ist ja schon gut. Muss ja wohl nicht sein.

2.         Textbezug: Jesaja.

Der Text berichtet von der Überwindung von Passivität. Jesaja wirkte in der Zeit von 740 bis 701 vor Christus im Südreich der beiden Reiche. Die Zeit ist dekadent und durchsetzt mit vielen Aspekten einer sicher verändernden Zeit. Das Jesaja Buch selbst ist aus mehreren Jahrhunderten zusammengeschrieben und stammt sicher nicht in Gänze von Jesaja.  Jesaja kritisiert das Verhalten der Bewohner des Südreiches und fordert sie auch Jahwe Gerecht zu leben. Darüber hinaus finden sich stellen, die auch schon auf die Zeit der Babylonischen Vergangenheit hinweisen, die erst  mit der Zerstörung Jerusalem im Jahre 587 vor Christus durch die Babylonier stattfand. Im Jesaja Buch werden immer wieder lokale Kriege und Aufstände angesprochen. Das Kapitel 12 bildet aber eine Ausnahme. Es ist eine eschatologisches Danklied. Ein Danklied, das freudig an die Zeit einer besseren Welt glaubt und die Freundschaft zwischen Jahwe und den Menschen demonstriert. Die Menschen werden sich wieder den eigenen und wahren Dingen des Lebens zu wenden. Das Lobsingen Gottes als heilende Wirkung wird beschrieben und der Drang, das eigene Leben zu ordnen und aufzubauen. Es ist ein Dank an Jahwe, der die Kraft gibt, aus der sich die Menschen mit Stärke aufbauen sollen. Es gilt die Passivität u überwinden und das Ergebnis wird in Jesaja dargestellt

3.         Möglichkeiten eröffnen

im Neuen Testament finden sich unzählige Geschichten Jesu, in denen er den Menschen die Möglichkeiten zu das eigene Leben eröffnet. Blinde, die wieder sehen können, Lahme, die gehen können, selbst Tote, die wieder auferstehen, die Sünderin, der vergeben wird. Alle Geschichten Jesus haben einen Mittelpunkt. Dem Menschen die Bedingungen für ein Leben in Angemessenheit und freier Entscheidung zu geben. Für uns Christen hat dies Gott in der unvergleichlichen Tat in Kreuz und Auferstehung getan. Denn, was heut Kreuz und Auferstehung anderes als Gott stellt uns Menschen die lebensbedingenden Möglichkeiten zur Verfügung. Theologisch gesprochen, Gottes Liebe schafft unsere täglichen Möglichkeiten. Der christliche Glaube geht genau so wie in dem Bibeltext von der Fähigkeit des Menschen aus, die es zu entfalten gilt. Gottes Stärke erhalten wir in der Zusage zu unserem Leben. Egal wer wird sind, egal wo wir sind, egal welche Hautfarbe wir haben oder welcher Nation wir angehören – die Zusage Gottes in Jesus Christus ist allumfassend für die ganze  Menschheit gültig. Darin enthalten ist die Aufforderung unser Leben verantwortlich zu gestalten und diese Leben in der Achtung des Gegenübers zu leben. Christliches Leben ist immer die Entfaltung des eigenen Lebens im Horizont des anderen Menschen. Selbst in einer Zeit, wo wir in Demokratie leben, gibt es Klassen und verschiedene Ausschließende Gruppen. Geld ist ein Ausschlussfaktor, Bildung ist ein Ausschlussfaktor, viele Kinder in einer Familie schließen aus, Religionen schließen Menschen aus. Dieser Begrenzung von Menschen durch Menschen tritt unser Glaube entgegen. Als Geschöpfe Gottes haben wir die eigene Aufgabe, das Leben für uns und andere so zu gestalten, dass wir die Fähigkeiten entwickeln können. Das heißt, Sklaverei, Gesetze, die Menschen erniedrigen, Bildungswesen, die Menschen ausschließen, Freiheiten, die nur einigen Menschen zugesprochen werden, Schöpfung, die nur der Ausbeutung dient – dies alles ist im christlichen Glauben Sünde, weil es die Abkehr von Gottes Gebot in Christus bedeutet. Gott in Jesus Christus ist die Basis. Und sie heißt nichts anderes als Gott ist für mich da. Er setzt sich für mich ein und verlässt auch seine Privilegien.

4.         Die eigene Einstellung wählen

Für uns heute lässt sich das recht einfach zusammenfassen. Welche Einstellungen haben Menschen zum Leben und zum Tod? In dieser Frage spiegelt sich alles wider, was für die Gestaltung des christlichen Alltagslebens wichtig ist. Es gibt Menschen, die trotz Reichtum, Berühmtheit, unfähig sind die eigene Bejahende Einstellung im Leben zu finden. Und es gibt Menschen, die in ihrem kümmerlichen Alltag in Armut und sozialer Isoliertheit, anderen Menschen helfen, Leben zu gestalten. Welche Einstellung haben sie? Fördern Sie ihre eigene Fähigkeiten, auch wenn diese vielleicht nicht große Heldentaten sind? Anderen helfen, für sich und andere einstehen – das ist die Lebensbejahende Botschaft. Und ehrlich; so nützlich und hilfreich das Gebet ist, manchmal und manchmal öfter sind reale Taten erforderlich, um der christlichen Botschaft Gehör zu verschaffen. Deshalb liegt es an uns das eigene Leben kreativ zu gestalten und anderen Menschen auch diese Kreativität zu ermöglichen. Den Kinder zuerst, den Jugendlichen, den Erwachsen und den Alten. Jede Altersgruppe hat ihre Chancen und Möglichkeiten.

Und das ist die Botschaft für den heutigen Sonntag: Nutze deine Fähigkeiten und bewege deine Ressourcen.

Und der Friede Gottes, der uns unser leben ermöglicht und eröffnet hat in Jesus Christus, bewahre eure Herzen und Sinne. Amen